Chronik über den Bau des Dorfmittelpunktes mit Gemeinderemise und Feuerwehrgerätehaus
Der Landwirt Nikolaus Sonnen gab 1987/88 seinen landwirtschaftlichen Betrieb in Malbergweich vollständig auf und verkaufte das Wohn- und Wirtschaftsgebäude vollständig an die Gemeinde. Da diese schon 1982 das Nachbargrundstück, das damalige Anwesen Mohnen, erworben hatte, bot sich für die Gemeinde Malbergweich die einmalige Gelegenheit zur Neugestaltung des zentralen Dorfmittelpunktes.
Ziel der Gemeinde war es, den gesamten Bereich im Rahmen des Dorferneuerungskonzeptes zu einem dorfgerechten Ortsmittelpunkt auszubauen und herzurichten.
Die Dungstätte und der Schuppen des Anwesens Mohnen wurden im Frühjahr 1989, die Scheune und das Wohngebäude, sowie das Wirtschaftsgebäude der Familie Sonnen wurden 1994 abgerissen.
Aufgrund der schlechten Bausubstanz, der ungünstig aufgeteilten und geringen Höhe der Räume war eine sinnvolle Nutzung und Verwendung des Wohnhauses Sonnen für die Gemeinde nicht möglich. Des weiteren kam noch die schlechte Lage des Hauses auf dem neuen Dorfplatz hinzu.
Der erste Vorschlag der Gemeinde war, das Haus Sonnen abzutragen und an einem anderen, leicht versetzten Standort wieder aufzubauen. Diesem Plan stimmte jedoch die Denkmalpflege nicht zu und stellte das aus dem 18. Jahrhundert stammende Gebäude als Kulturdenkmal unter Schutz.
Dieser Bescheid wurde vom Kreisrechtsausschuß im Mai 1992 und im Juli 1993 zunächst aufgehoben. Die Bezirksregierung erhob hiergegen beim VG Trier eine Beanstandungsklage.
1994 erstellte Frau Prof. Dr. Schild aus Aachen ein Gutachten mit dem Ergebnis, daß das in 3 Phasen (vor 1700, 1778 und Anfang 19. Jahrhundert.) entstandene Wohnhaus als ein Zeugnis künstlerischen und geistigen Schaffens zu werten sei. Es sei ein charakteristisches Merkmal der Gemeinde und von hohem städtebaulichem Wert.
Im Februar 1995 wurde die Aufstellung eines Bebauungsplanes für den Dorfmittelpunkt beschlossen. Vom Büro Stolz & Kintzinger wurden verschiedene Varianten, mit und ohne Haus Sonnen, zur Neugestaltung des Ortsmittelpunktes erstellt.
Die Kosten für die Instandsetzung und Umgestaltung des Hauses zu einer sinnvollen Nutzung wurden auf ca. 500.000,-DM geschätzt. Hinzu mussten noch die zusätzlichen Baumaßnahmen für eine ausreichende Zufahrt der Feuerwehr und Werkstatt von ca. 60.000,-DM gerechnet werden.
Durch die schlechte Haushaltslage sah sich die Gemeinde außer Stande die laufenden Unterhaltskosten für das Gebäude zu tragen.
Anfang 1996 fanden dann mehrere Ortsbesichtigungen mit Vertretern des Landesamtes für Denkmalpflege, Bezirksregierung Trier, Kreisverwaltung Bitburg-Prüm, VGV Kyllburg und Ortsgemeinde statt. Bei diesen Terminen wurde die von der Gemeinde Malbergweich erstellte Planung für die Neugestaltung des Ortsmittelpunktes sowie das Nutzungskonzept detailliert erörtert.
Im Juli 1996 wurde dann eine Abrissgenehmigung beantragt und am 2. Oktober 1996 von der Kreisverwaltung Bitburg-Prüm erteilt. Die Denkmalschutzbehörde erhob hiergegen keinen Einspruch, weil der zwischenzeitlich schlechte Bauzustand und die dadurch verbundenen Instandsetzungskosten unverhältnismäßig hoch waren. Es wurde jedoch festgelegt, welche Bauteile erhaltenswert sind und in dem Neubau eingefügt werden mussten.
Nur wenige Tage später war es dann soweit, das ehemalige Wohngebäude Sonnen wurde abgerissen.
Da die Freiwillige Feuerwehr Malbergweich zu dieser Zeit nur in einer notdürftigen Gemeindegarage untergebracht und die erforderliche Raumgröße nicht vorhanden war, bot sich nunmehr die Gelegenheit das Feuerwehrgerätehaus mit in die Neubaumaßnahme einzubinden. Daher beantragte der Gemeinderat Malbergweich am 10. Oktober 1996 bei der VG Kyllburg ein neues Gerätehaus, das gemeinsam mit der Baumaßnahme des Dorfmittelpunktes ausgeführt werden soll.
Am 29.10.1996 stellt der VG-Rat, was die Baumaßnahmen im Feuerwehrbereich betrifft, das Feuerwehrgerätehaus an erster Stelle.
Im Januar 1997 wurde der Bauantrag zur Errichtung des Fahrzeugunterstellgebäudes mit Gemeindewerkstatt und Feuerwehrgerätehaus gestellt. Im August 1997 wurden die Zuwendungen für die Dorferneuerung bewilligt und die VG beantragte bei der Bezirksregierung die Zustimmung zum vorzeitigen Baubeginn für das Gerätehaus und erklärte sich bereit, Vorfinanzierungskosten für die noch nicht bewilligte Zuwendung aus der Feuerschutzsteuer zu tragen.
Anfang September 1997 erteilte die Bezirksregierung die Zustimmung zum vorzeitigen Baubeginn des Gerätehauses und schon am 3. September 1997 wurde dann mit Bau des Feuerwehrgerätehauses und der Gemeinderemise begonnen.
Die Aufträge für Dachdecker-, Zimmer- und Klempnerarbeiten wurden Anfang September vergeben und schon Mitte Dezember mit den Dachstuhlarbeiten begonnen.
Die Landeszuwendung aus der Feuerschutzsteuer wird am 6. August 1998 durch die Bezirksregierung bewilligt. Für Außenputz, Fliesen und Estrich wurden die Aufträge im September 1998 vergeben.
Mit zu der Neugestaltung des Dorfmittelpunktes und der Außenanlagen gehörte das Errichten des Vorplatzes an der Buswartehalle und Gehweganlage. Diese Aufträge wurden im März 1999 vergeben.
Der Neubau wurde an einer Stelle errichtet, die eine dorfgerechte Proportion des Dorfmittelpunktes ermöglicht und um dahinter liegende, nicht dorftypische Gebäude zu verdecken.
Die Gesamtkosten für die Neugestaltung des Dorfmittelpunktes mit Feuerwehrgerätehaus und Gemeinderemise betrugen ca.1,35 Mil. DM, wobei ca. 600.000,- DM als Zuwendung vom Land bewilligt wurden. Ca. 33.000,- DM wurden für das Feuerwehrgerätehaus von der VG- Kyllburg finanziert, ca. 170.000,- DM wurde als Eigenleistung von freiwilligen Helfern der Ortsgemeinde Malbergweich, des Sportvereins, sowie der Freiwilligen Feuerwehr und der Feuerwehrmusikkapelle Malbergweich erbracht. Der restliche Betrag wurde von der Ortsgemeinde Malbergweich finanziert.
Bei drei Fenstern und der Eingangstür handelt es sich um alte, baugeschichtlich wertvolle Sandsteine aus dem abgerissenen Haus Sonnen, die in Abstimmung mit der Denkmalpflege in den Neubau eingebaut wurden.
Nach Nordosten wurde in Verlängerung des Gebäudes eine Stützmauer als ökologisch wertvolle Trockenmauer errichtet und flankiert die Mündung eines geplanten Weges vom Dorfplatz zum Friedhof.
Die Begrünung der eingefügten Pflanzenbeete am Randbereich des Platzes erfolgt mit Sträuchern und mit einigen Laubbäumen. In der Flucht des Queranbaus der Schule soll später einmal eine Brunnenanlage angelegt werden und zu einem Treffpunkt für die gesamte Bevölkerung werden.