1.Mai
Der erste Tag des Wonnemonats Mai steht ganz im Zeichen der Freude über den Einzug des Frühlings: Am Vortag wird der Maibaum aufgestellt! Über den Ursprung dieses Brauches ist man sich bis heute nicht einig. Wahrscheinlich geht der grüne Baum auf eine Baum- und Waldverehrung in germanischer Zeit zurück. Man sieht in ihm eine Vergrößerung der Lebensrute, er ist Sinnbild der Fruchtbarkeit und des Segens.
Der Maibaum wird traditionell von der Feuerwehr aufgestellt. Am frühen Nachmittag geht es in den Wald, um in Absprache mit dem Förster den passenden Baum auszusuchen und zu fällen. Auf dem Dorfplatz wird der Baum geschmückt und am Abend aufgestellt. Nach getaner Arbeit wird dann der „Drilles" eröffnet und mit der Dorfbevölkerung in den Mai hinein gefeiert. Für die Stimmung sorgt die Musikkapelle der Feuerwehr. Kann es einen schöneren Start in den Wonnemonat geben?
HEXENNACHT
Die Nacht zum ersten Mai nannte man schon früher "Hexennacht". In dieser Nacht trieben die "Hexen" ihr Unwesen und machten allerlei Unfug. Mancher Bürger, der morgens aufstand, vermißte seine Wagen, seine Ackergeräte oder die Türen. Schimpfen durfte man nicht, denn sonst kamen die Hexen im darauf folgenden Jahr bestimmt wieder. Wenn die Hexen bei ihrem Treiben erwischt wurden, setzte es Hiebe. Dies war das Risiko, das sie eingingen.
Die kleinen Hexen verrichteten ihre Arbeit schon am frühen Abend. Die großen Hexen stärkten sich erst am Lagerfeuer mit Eiern und Speck und tranken sich mit Alkohol Mut an. Mit dem Treiben begann man erst nach Mitternacht, wenn der Alkohol nicht die Glieder schon vorher gelähmt hatte. Es kam öfter vor, daß ein "Hexenmeister" nicht mehr stehen konnte und mit viel Hallo von seinen Kumpanen mit dem Schubkarren nach Hause gebracht werden mußte.